Handlungsfelder für klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen

6. Motivation der Mitarbeitenden

Viele der anstehenden Maßnahmen erfordern nicht nur ein grundlegendes Verständnis für die Ziele, sondern auch konkrete Verhaltensänderungen der Mitarbeitenden.

Literatur zum alternativem Projektmanagement

Folgende Literatur ermöglicht einen ersten Einblick in einen alternativen Führungsstil:

  • Eine grundlegende Orientierung für Management-Logik liefert „Das St. Galler Management-Modell. Management in einer komplexen Welt“, ISBN 9783258080154.
  • Um die jeweilige Unternehmenskultur und die Fähigkeiten von Teams zu erkennen und differenziert zu nutzen, schlägt Christopher C. Cowan das Spiral-Dynamics-Modell vor. Hierbei wird die Veränderung von komplexen Unternehmen im Wandel von Werten und Neuausrichtung im Hinblick auf Komplexitätsanforderungen entwickelt: „Spiral Dynamics, Leadership, Werte und Wandel“, ISBN 9783899011074.
  • Frederic Laloux zeigt, ebenso wie C. Otto Schamer in „Theorie U – Von der Zukunft her führen“, ISBN 9783849703479, am Beispiel von Gesundheitseinrichtungen wie Unternehmen diesen Prozess erfolgreich bewältigen können.
  • Besonders um Veränderungen auch aus der Mitte der Organisationen heraus zu gestalten, kann es helfen, die Ebenen von klassischem Projektmanagement durch agiles Projektmanagement mit schlanken Strukturen („Agiles Lean Hospital Management: Die Belegschaft befähigen”, Deutsches Ärzteblatt 2021) und kollegialen Führungsprozessen („Das kollegial geführte Unternehmen”, ISBN 9783800652297) zu ergänzen.

Exkurs: Agiles Lean Hospital Management

Während die große Stärke des klassischen Projektmanagements ist, klar vorgegebene Ziele auch wirklich zu erreichen, liegt der Vorteil von agilen Projekten in ihrer Anpassungsfähigkeit. Sie können auf sich im Verlauf verändernde Bedingungen reagieren. Für Projekte mit komplexeren Zielen, deren Umsetzung und Ergebnisse noch unklar sind, wie es in der Verfolgung des Ziels einer klimagerechten Gesundheitseinrichtung häufig der Fall ist, kann die Nutzung anderer Projektführungsmethoden erwogen werden.

Sie legen in dem Erfolgsdreieck „Zielklarheit-Ressourcen-Zeitbedarf“ andere Schwerpunkte. Effektiver sind dabei oft kollegial arbeitende Organisationen, die sich durch Kooperation und transparent kommunizierte und gelebte Wertesysteme auszeichnen, selbstverwaltet arbeiten sowie ihre integrierenden Prozesse offen, dynamisch und mit dezentraler Führungsarbeit leben. (Siehe hierzu: „Das Scrum-Prinzip“, ISBN 9783791039473).

Befördert wird durch die sinnstiftende Zusammenarbeit auch die Kreativität, wenn Lösungen erst im Projektverlauf gefunden werden können. Projekte für klimagerechte Veränderung im Unternehmen können von diesen Vorgehensweisen profitieren, wenn die Beteiligten sich auf die Voraussetzung für agile Teams einlassen und ihnen entsprechende Ressourcen und Rahmenbedingungen bereitgestellt werden.

Verankerung von Resilienz und Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie

Nachhaltigkeit und Resilienz müssen in einem ersten Schritt in der Unternehmensstrategie verankert werden, genau wie andere Ziele. Damit Sie als Gesundheitseinrichtungen in dem dynamischen Umfeld der deutschen Gesundheitswirtschaft überlebensfähig sind, müssen sie wandlungs- und anpassungsfähig sein. Veränderungsprozesse werden aktiv von Menschen ausgestaltet. Nutzen Sie die breite Kompetenz der Manager:innen und Führungskräfte aus allen Fachdisziplinen und Fachbereichen.

Sorgen Sie dafür, dass die notwendigen Veränderungen angestoßen und zielgerichtet umgesetzt werden. Hier ist es wichtig, zwischen der Veränderung/dem Aufbau von Organisationsstrukturen und der Motivation, sowie der Schulung der Mitarbeitenden zu differenzieren.

Ansprechpartner:in

Dr. med. Matthias Albrecht, MBA

Ihr Ansprechpartner für das Thema Führung, Management & Fortbildung

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